TÖDLICH FÜR DIE BIENE - UNGEFÄHRLICH FÜR DEN MENSCHEN
Die Faulbrut ist eine Bakterienerkrankung, für die Bienen tödlich, für den Menschen jedoch nicht gefährlich. Sie befällt die ein bis zwei Tage alten Maden. Sobald die Pflegebienen die Waben für
die Verpuppung verdeckeln, kommt der kritische Zeitpunkt und die Made stirbt. Das "Bienenbaby" verwandelt sich in eine gelbbraune Masse, die bei einem Test mit einem Zündholz einen Faden zieht.
Bei den befallenen Waben sinken die Zelldeckel ein, es bilden sich Löcher im Deckel und die extrem ansteckende Masse trocknet ein.
ANSTECKUNG DURCH DIE NAHRUNG
Wird nun ein Volk immer schwächer, so bricht nach und nach am Flugloch die Abwehr zusammen. Fremde Bienen werden nicht mehr abgewehrt und können nun ungehindert in das Volk rein marschieren. Sobald eine Biene erfolgreich Honig aus einem fremden Volk klauen konnte, informiert sie ihre Halbschwestern und innert Minuten kommen hunderte Bienen angeflogen und räubern das Volk aus. Leider wird nicht nur deren Nahrung mitgenommen, es werden auch die Sporen der Faulbrut übertragen.
HÄUFIGE VERBREITUNG IN DER SCHWEIZ
Die Sporen des Bakteriums sind sehr hartnäckig und überleben über Jahrzehnte. Sie kommen in der Schweiz häufig vor. Die Faulbrut ist eine zu bekämpfende Tierseuche und muss gemeldet werden. Der
kantonale Bieneninspektor kontrolliert die betroffenen Völker und bestimmt ein Sperrgebiet im Umkreis von 2 - 3km. Im Sperrgebiet müssen nun innert 30 Tagen alle Bienenvölker kontrolliert werden.
Es dürfen keine Völker aus der Sperrzone entfernt werden.
ABTÖTUNG DURCH SCHWEFEL
Sind nur einzelne Völker eines Bienenstandes betroffen, müssen nur diese vernichtet werden. Wenn mehr als 50% der Völker angesteckt sind, müssen alle Bienenvölker auf diesem Stand getötet werden.
Die Rähmchen und die Waben werden verbrannt. Die Bienenkästen können nach einer aufwändigen Reinigung wieder verwendet werden.
KAMPF DER IMKER
Der moderne Imker ist darauf bedacht, die aus Wachs gebauten Waben alle drei Jahre zu erneuern. So können sich die Faulbrut-Sporen nicht kumulieren. Im Herbst, wenn die Bienenmasse saisonbedingt
von ~50'000 auf ~10'000 überwinternde Bienen schrumpft kann der geübte Imker die alten durch neue Waben ersetzen.