Varroabehandlung mit ApiLifeVar und Auffütterung mit Zuckersirup

Jetzt kommt die Zeit für die intensive Pflege an den Völkern

Varroabehandlung mit ApiLife VAR
Die Beiden ApiLife Var Plättchen werden auf ein Kunststoff-Netzgitter gelegt.

Gleich nach der Honigernte am 10. August werden die Bienenvölker gegen die Varroamilben behandelt. Ich habe mich dieses Jahr für das Bienenschonende ApiLife VAR entschieden. Es ist eine Mischung aus ätherischen Komponenten die sich gegenseitig fördern. Es beinhaltet Thymol, Eucalyptusöl, Menthol und Kampfer. Durch den starken Geruch verlieren die Varroamilben die Orientierung und fallen von den Bienen ab.

 

Das Produkt ist zwar sehr Bienenschonend, hat aber trotzdem ein paar Nachteile.

 

1. Der starke Geruch

Der Thymolgeruch hält sich recht lang in der Beute. Die Waben dürfen somit nicht mehr für die Honiggewinnung benützt werden (was für einen seriösen Imker sowieso nicht in Frage kommt).

Eingeengte Fluglöcher
Eingeengte Fluglöcher schützen vor Räuberei.

2. Räuberei

Der Thymolduft überdeckt den Stockgeruch des Bienenvolkes. Die Wächterbienen haben Mühe, fremde Bienen von den eigenen Bienen zu unterscheiden. Ganz wichtig ist, vor der Behandlung das Flugloch einzuengen.

 

3. Die Bienen tragen die Moosgummi-Plättchen ab

Einige Völker tragen die Moosgummi Plättchen schon in wenigen Tagen ab. Da muss man auf der Hut sein und nachlegen. Ich mache momentan einen Test und habe aus dem Netzmaterial ein Säckchen genäht. Ich hoffe, dass diese nicht gleich mit Propolis verkittet werden. Ansonsten müssen diese kurz in der Gefrierschrank, danach kann der Propolis ganz einfach abgebröckelt werden.

 

Zuckerwasser
Das 1:1 angerührte Zuckerwasser wird in kleinen Portionen à ca. 5 - 8 kg gereicht.

4. Futterabnahme

Ich teste dieses Jahr das Füttern von selbst angerührtem Bio-Zucker. Obwohl einige Imker das Problem haben, dass die Bienen mit ApiLife VAR manchmal das Futter nicht mehr annehmen, hatte ich mit dem selbst angerührten Zucker nie Probleme. Das 1:1 verdünnte Futter wird im Nu abgenommen und die frischen Mittelwände werden schön ausgebaut.

 

Das Futter wird nicht mehr in 2 Portionen gegeben sondern in 4 - 5 Tranchen. Das ist zwar viel mehr Aufwand, hat aber den Vorteil, dass das Volk über 2 Monate immer wieder Futter erhalten und so schön stark in den Winter gehen. In Kombination mit dem Sonnenblumenpollen ein richtiges Festessen für die Bienen.

Der grosse Vorteil von ApiLife VAR

Varroakontrolle
Die Varroen fallen und können auf der Windel ausgewertet werden.

Nach all den kleinen Nachteilen nun zum grossen Vorteil von ApiLife VAR. Im Gegensatz zur Ammeisensäure wird die offene Brut und auch die Königin nicht geschädigt. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass nach der Behandlung mit Ammeisensäure die Varroapopulation schneller wieder zunimmt als bei einer Thymolbehandlung. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass die Plättchen direkt auf die Waben gelegt werden können und kein zusätzlicher leerer Honigraum nötig ist. Die Behandlung kann zusammen mit der Auffütterung gemacht werden. Zudem ist ApiLife VAR in einem grossen Temperaturbereich einsetzbar und fällt bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht aus.